Finns spannendes Weihnachtsabenteuer

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Die leuchtende Gestalt lachte leise, beinahe wie ein Flüstern im Wind.
Wenn dem so ist, dann gilt mein Dank auch ihnen…Aber zuerst muss Neunmalklug seine gerechte Strafe erhalten.

24. Dezember

Die Schneeeule kreischte überrascht auf, als die fünf Gestalten plötzlich in der Bücherei erschienen, flüchtete sich auf ein nahes Bücherregal.
„Trautes Heim, Glück allein“, murmelte Finndelius zufrieden und streckte sich auf dem Teppichboden genüsslich.
„Schau mal, Finndelius – es ist Weihnachten“, rief Finn durch die Bücherei, war sofort zum nächsten Kalender geflogen.
Heute Abend ist erst Weihnachten, kleiner Finn“, verbesserte der Weihnachtsgeist amüsiert und hob das aufgeschlagene Buch vom Boden auf.
„Krampus?“
Angesprochener zuckte leicht zusammen, trat dann jedoch vor.
Du hast dich letztendlich für das richtige Entschieden, deshalb erwartet dich auch keine Strafe.“
Der Krampus atmete erleichtert auf, strich sich mit einer Klaue durch den Ziegenbart.
„Vielen Dank…“
Des Weiteren möchte ich, dass du auf dieses Buch aufpasst. Halte es immer gut unter Verschluss, bis Neunmalklug seine Lektion gelernt hat.“
Überrascht nahm der Krampus das Buch entgegen, presste es fest an seine Brust.
„Ihr habt mein Wort“, schwor er, dann trat er zurück, als sich die leuchtende Gestalt geschmeidig auf Rudolfs Rücken niederließ.
Ich würde noch gerne verweilen, aber es gibt noch einiges zu tun. Spute dich Rudolf, treffen kannst du die beiden Lesedrachen jeden Tag wieder“, fügte sie amüsiert an und das Rentier schnaubte zustimmend.
„Nun denn…bis bald, meine Freunde“, grinste das Rentier, dann sprang er einfach durch das geschlossene Fenster hinaus und verschwand in den dicken Wolken die den Himmel bedeckten.
„Wie…?“
„Magie“, schnaubte Finndelius amüsiert, wandte sich gerade noch rechtzeitig vom Fenster ab um zu bemerken, wie der Krampus die Tür zur Bücherei öffnete.
Als dieser den Blick des Lesedrachen spürte, hielt er noch einmal Inne, grinste sie an.
„Frohe Weihnachten ihr beiden“, grinste er, dann verschwand er mit schnellen Hufschlägen die Treppe hinunter.
Finndelius sah ihm nachdenklich hinterher, wandte den Blick erst ab, als Finn sich neben ihm niederließ.
„Das war es wohl, hm?“
„Sieht so aus.“
„Weihnachten ist gerettet, Neunmalklug wurde mit Andersen als Wächter in den Geschichten eingesperrt und der Krampus passt darauf auf, dass nichts weiteres passiert“, summte Finn und lehnte sich dann gähnend an seinen großen Bruder.
„Und was machen wir jetzt?“
„Ich würde sagen, wir legen uns jetzt erst einmal hin – ich bin hundemüde“, fügte Finndelius an und leise lachend trotteten sie in die Leseecke der Bücherei und ließen sich erschöpft zwischen die Sitzkissen fallen.
Nur wenige Minuten später waren beide fest eingeschlafen.

Finn wurde dadurch wach, das etwas kreischend gegen die Fenster der Bücherei polterte.
Verschlafen streckte er sich, bemerkte, dass selbst Finndelius dabei war aufzuwachen.
„Was soll der Lärm?“, nuschelte der ältere Lesedrache leise und sein kleiner Bruder zuckte nur mit den Schultern, stemmte sich auf die Füße.
„Ich schau mal nach“, murmelte er und stapfte Richtung Theke und somit zu den Fenstern.
Dort erwartete ihn Federchen, die Schneeeule von Neunmalklug nervös, schlug immer wieder mit dem Schnabel gegen das Fenster.
„Ist ja schon gut, ich lass dich schon raus“, gähnte Finn, dann flattere er zu der Eule auf den Fenstersims und öffnete das Fenster.
Die Schneeeule kreischte noch einmal laut, dann zwängte sie sich an ihm vorbei und verschwand in die Nacht.
Finn sah ihr kurz nach, dann schloss er das Fenster wieder und wollte sich wieder der Leseecke zuwenden, als ihm etwas ins Auge fiel.
Lichter.
Im Lesecafé der Bücherei leuchtete es.
Neugierig schlich er vorwärts, blieb dann überrascht stehen, nur um im nächsten Moment lautstark nach seinem Bruder zu rufen.
Finndelius rappelte sich überrascht auf, schlängelte sich durch die Regale zum Lesecafé.
„Was zum…?“
Mitten im Lesecafé stand ein hübsch geschmückter Christbaum, dessen rote und goldene Kugeln im Licht einer elektrischen Lichterkette um die Wette schimmerten.
Ein Teller mit Plätzchen und Lebkuchen stand neben zwei großen dampfenden Tassen heißer Schokolade und damit nicht genug – ein ganzer Haufen Geschenke stapelte sich unter dem Baum, verpackt in feines Papier und jeweils für einen der beiden beschriftet.
„Es ist wunderschön“, hauchte Finn ehrfürchtig, dann stürmte er auf die Plätzchen los.
„Lass mir auch noch was übrig!“, lachte Finndelius und folgte seinem kleinen Bruder, der ihn freudig angrinste.
„Frohe Weihnachten, Finndelius.“
„Frohe Weihnachten, Finn“, gab er ebenso glücklich zurück, zog seinen kleinen Bruder in eine feste Umarmung.

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Damit endet dieser Geschichten-Adventskalender unseres Lesedrachen Finn.
Wir hoffen, Ihnen hat dieses Abenteuer gefallen und wünschen Ihnen und ihren Familien fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Ein Gedanke zu “Finns spannendes Weihnachtsabenteuer

  1. Das war eine wunderschöne, kreative Weihnachtsgeschichte, die super zur Stadtbücherei passt.
    Tolle Literaturkenntnisse, spannender Erzählstrang, glückliches Ende. Bei der Feier im Büchereicafe wäre ich gerne dabei gewesen.
    Nächstes Jahr vielleicht….
    Wünsche auch ein gutes Neues Jahr und viele neuen Abenteuer mit Finn und Finndelius.

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